Warum ich (k)ein Experte bin

Warum ich (k)ein Experte bin

13. Februar 2022 Management Allgemein Projekt Qualität 0

Experten… das ist eines der völlig überstrapazierten Wörter in der heutigen Zeit.
Jeden Tag finden sich neue „Experten“.
Der Markt wir mit „TOP“…. geflutet.
Und ich muss zugeben, ich bin kein Experte dieser Art.


Wenn man „der Beste ist“, so muss man das Keinem sagen.
Wenn man „nicht der Beste ist“, so sollte man das Keinem sagen.


Experten gibt es heute für Alles – bis hin zum Experten vom Schneiden nicht vorhandener Barthaare.

Selbst Denken ist nicht gewünscht – die Gruppe ist Alles?

in seinem Buch „Wider den Methodenzwang“ (Link zum Verlag) beschreibt Paul Kurt Feyerabend bereits 1986 die Entwicklung mit etwa folgenden Worten.



Gegen den Strom

Jegliche Neuentwicklung ist das Ergebnis einer Einzelperson, welche sich gegen die herrschende Meinung gestellt hat.

Freie Zusammenfassung aus dem o.a. Buch

Sie werden keine Entwicklung einer Gruppe finden (seltenste Ausnahmen bestätigen die Regel), welche nachhaltig war. Immer waren es Einzelpersonen. Und die waren (fast immer) gegen die herrschende Lehrmeinung. Und während wir von „disruptiv“ sprechen, attackieren wir jeden, der anderer Meinung ist als wir selbst. Ausnahme „Es ist ein Experte“. Aber nur einer der uns genehm ist.
Alle Anderen sind Spinner, Schwurbler und Verschwörungstheortiker oder (rechts/links)……

Nicht mit dem Strom schwimmen

Mit dem Strom ist es immer einfach. Man ist in einer Gruppe und genießt Anerkennung einer von der Gruppe zu sein. Übereinstimmung macht das Leben angenehm. Und eine Gruppe hat einen Führer – den Experten.

Vor den meisten „Führern“ graust es mir. – Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel.
Mir sind Menschen welche nicht mit mir übereinstimmen die liebsten Gesprächspartner. Individualisten, welche Dinge erledigen, die ich nicht kann. Die mir widersprechen. Von denen kann ich viel lernen. Von denen habe ich viel gelernt. Entwickungen einer Gruppe hat es fast nie gegeben. Man bleibt in seiner Blase. Das ist wie ein Haus, in dem nie etwas verändert wird. Es mag wunderschön sein, aber es ist erstarrt. Und nur weil viele Menschen es schön finden wird damit nichts verändert.
Wissenschaftlicher Diskurs lautet – Dies ist meine Hypothese – beweise daß ich unrecht habe. Und dann streitet man sich – oder auch nicht.

Hat „der Experte“ gesagt als Rechtfertigung für falsches Verhalten

Im täglichen Nudging wird uns vorgegaukelt was wir zu tun und zu lassen haben, und dann kommt noch ein „Experte“ und bestätigt die Werbesendung. Die „Daily Soap“ (Wahlweise auch Facebook, Tagesschaue etc.) bestätigt das dann noch.
Selbstständig Denken ist nicht gefragt und wer dem Experten (der Herde) nicht folgt, ist dann der Böse. Wie kannst Du „Name des Experten“ anzweifeln? Du hast das nicht studiert etc….

Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen.

– Marc Twain

Die Meinung des Experten ist richtig

So lautet das Credo der Leute, welche „dem Experten“ hinterherlaufen. Da wird nicht selbst gedacht, da wird verteidigt. Die aktuelle Diskussion rund um das Thema Corona ist eines der Beispiele.

Ich denke selbst

Was für ein Luxus! Selbst Denken Ist in der heutigen Zeit etwas sehr seltenes. Nicht gewünscht.
Und im Job erst Recht nicht, da hat der Chef immer Recht.
Stimmt, das ist ganz schwarz gemalt, aber es gibt diese schöne Grafik, welche immer noch aktuell ist,

Das was dann übrig bleibt

Ich lasse durch Experten denken und der ist schuld -oder – hat der Chef gesagt

Das ist dann die vollständige Aufgabe jeglicher verantwortung. Und da bin ich irgendwie in starker NichtÜbereinstimmung

»Besser ein trockener Bissen und Stille, als ein Haus voller Zank und Hader.« – Aus der Wüstenplanet

Da ich nun mir nicht von „Experten“ sagen lasse was Richtig oder Falsch ist, bin ich also ein „Querdenker“. Wenn ich – nach Auswahl der Möglichkeiten und der Informationen zum gleichen Ergebnis komme – dann teile ich die Meinung, wenn nicht, bin ich Anderer Meinung.

Das hat den Vorteil, dass ich meine Meinung ändern kann, wenn Neue Informationen kommen, ich muss nicht erst auf den Experten warten, der dann für mich denkt und Schlussfolgerungen zieht. Ich warte sowieso nicht. Ich sehe und analysiere fortwährend.

Jetzt bin ich Schuld – oder Ursache

Also nun – nach dem obigen Geständnis. Ich denke selbst und ich bin in einer Gruppe sehr oft der Aussenseiter. Aber ich werde gefragt, wenn es darum geht Probleme zu lösen, die der Experte nicht hinbekommt. Also generiert mein Wort zumindest Aufmerksamkeit.
Ich wurde auch letztens als Ketzer bezeichnet, weil ich meinen Studenten beigebracht habe selbst zu denken. Wie kannst Du nur!

Alien oder Aliens Alien

So wurde ich bezeichnet.
Weil ich mit dem was ich mache den Leuten oftmals vorkomme als sei ich von einer entfernten Galaxie, oder noch weiter weg.

Du hast Lösungen für Probleme, von denen die Kollegen nicht einmal wissen, dass Sie da ein Problem haben

Prof. Dr. R. Neumann

Also bin ich irgendwie ein „Experte“, aber für mich ist das das, was ich mache, normal.

Ich bin in meinen eigenen Augen kein Experte.

Wer heilt hat Recht

Das ist die Aussage meiner Freundin Gerlinde im Krankenhaus.
Selbiges gilt allgemein im Leben


Richtig oder Falsch

„Wenn Sie mit dem, was Sie für Richtig halten, nicht das gewünschte Ergebnis erzielen, dann machen Sie etwas Falsch“

– Quelle Unbekannt

Ich bin also einer, der zusieht das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Wenn mich das zum Experten macht, dann sei dem so.

Wenn Sie das selbst auch tun, dann werden Sie auch zum Aussenseiter. Sie werden (nicht) zum Experten.

Bitte – Denken Sie selbst

 

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