Fachkräftemangel: Wie man es nicht machen sollte

Fachkräftemangel: Wie man es nicht machen sollte

1. Juni 2024 Allgemein 0

Im Folgenden ein Mailaustausch aus einem (alten) Projekt im Automobilsektor.
Die Namen und Firmen habe ich unkenntlich gemacht.
Sie werden dies Projekt NICHT in meiner Projekthistorie finden.
Es gibt Projekte, im denen ich nicht gewillt bin zu arbeiten. – Dies Projekt war so eines.
Nicht erschrecken …..
Und wenn Sie denken, dass ich vielleicht ab und zu zu harsch bin – der Inhalt meiner Beobachtung wurde vom Leiter geteilt….

Mail

Hallo xxx,
ich habe ZZZZ gestern mitgeteilt, dass ich nach Auslaufen der Beauftragung keine Verlängerung wünsche.
Ich werde meinen Teil so weit einhalten, möchte danach aber nicht weiter machen.
Wenn Du möchtest, dass jemand anderes den Vertrag / die Arbeiten ausübt kann ich auch gerne ein Handover machen.

Antwort

Moin Thomas,
das ist sehr schade!
Mich würden die Gründe für Deine Entscheidung interessieren, wenn Du mir die nennen magst.
Wann ist denn für Dich das Auftragsende?
Ein Handover brauchen wir auf jeden Fall, zumindest an mich. Ich organisiere das noch.
Viele Grüße

Fachräftemangel – hier Management

Hallo xxxx,
das was da seitens FIRMA gemacht wird ist mit Kindergarten sehr wohlwollend beschrieben.
Ursache ist ungenügendes Management (Note 6), dass jetzt durch wilde Aktionen versucht sich zu retten.

  1. Inhaltlich ist das was die machen ist Harakiri – ich weiß, dass ich in absehbarer Zeit kein Fahrzeug der Marke YYYY kaufen / fahren werde.
  2. Man traut den eigenen Kollegen nicht – (Management)
    1. Man macht interne Audits und parallel dazu externe Bewertung, weil man selbst dem internen Auditor nicht traut?
    2. Man lädt die Verantwortung für Managementversagen auf die Mitarbeiter ab. (extra Arbeit)
  3. Methodisch und Tooltechnisch ist das irgendwie 1990 

== Es ist 0 Spaß und 0 Herausforderung 

Ich sehe nicht, dass ich da etwas positiv verändern oder wirklich zu einem besseren Produkt beitragen kann.

Bestätigung meiner Analyse durch den Auftraggeber

Danke Herr Arends,
Ich teile weitgehend Ihre Sicht. 
Ich bin seit 1989 in der Automotive Electronics.
Und irgendwie fühle ich mich auch zurückversetzt in alte Zeiten.
Was wir geduldig aufgebaut haben wurde hier nicht berücksichtigt, weil nicht bekannt.
Gefordert wurde das immer, aber als selbstverständlich hingenommen.
Für mich eine sehr interessante Studie von Management und Fehlern. Mit war noch nie so klar, wie wichtig ein eingespieltes Kernteam ist.
Ich bin da komisch. Aufgeben gilt nicht. Durchhalten!
Trotzdem vielen Dank!

Herzliche Grüße

Finalisierung

Hallo Herr XXXX,
danke für Ihr Feedback.
Ich nehme mir gerne das Gesamtprojekt (sicherlich gegen einen anderen Kurs und mit einem robusten Mandat) wenn ich das Recht zur Disziplinierung habe und dann übernehme ich auch Ergebnisverantwortung.
Ich habe eine eigene Methode entwickelt – wie angegeben – und damit bin ich Lichtjahre von dem entfernt, was da gemacht wird.
Das Schräge daran – meine Methode ist auch fürs Requirements Engineering geeignet und laut Aussage Professor zzzzz – geht Sie weit über die Use Case Betrachtung heraus und ermöglicht eine Arbeitsweise welche jedes Kunden Requirement (egal auf welcher Ebene) aufnimmt, und das auch noch sachlogisch strukturiert.
Und dazu kommt – Sie ist sehr, sehr einfach.
Bei Interesse bleiben wir da gerne in Kontakt – und sobald ich da fertig bin (MVP) zeige ich Ihnen das mal.

The End

Ja, das sollten wir in jedem Fall in Kontakt bleiben.
Hier bei ZZZZ haben wir es mit den Managern zu tun. Selbstüberschätzung ist da stark mit dabei und der Führungsanspruch sowieso.
Da kommt man nur von unten und innen zur Wirksamkeit. Führung ist eben etwas anderes als nur der Führungsanspruch.
Ich würde mir Ihre Methode gern näher anschauen. Mit Sicherheit interessant für den FFFFF. Lassen Sie das nicht zuviel Leute wissen.

Mit besten Grüßen

 

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