Über die Qual schlechten Managements

Über die Qual schlechten Managements

23. November 2021 Management Allgemein Politik 0
Völlig Blöd

Ich habe hier mal so das Leidenswerk, welches entsteht wenn man Schwachmaten zu Mangern macht UND dann diesen Fehler nicht korrigiert.

Sehr geehrter Herr Vorgesetzter,
da ich, auch während des Urlaubs, nicht wirklich ruhig schlafen kann, sende ich Ihnen hier meine Bemerkung. Ich habe nur einige Punkte herausgegriffen welche die dahinterliegende Situation beschreiben.

Meine Meinung lasse ich weg bzw. markiere diese  mit *X extra und führe meine Meinung zum Ende des Textes aus.

Eine Verifikation dazu kann z.T. über die Kollegen aus Werk 1 & Werk 2, welche in XXX waren erfolgen.

Managementgruppe

2 Wochen vor dem internen Run und Rate (parallel mit dem Eintreffen von Herrn Testingenieur zur Prüfstands Inbetriebnahme) war die gesamte Führungsriege zu einem 1 wöchigen Vollzeit Seminar (HR TEAM, YYYYY) geladen.*1

Das Herrn Testingenieur versprochene „erfahrene Produktionspersonal“ welches Ihm bei der Inbetriebnahme helfen sollte, war gerade 1 Woche vorher eingestellt worden.

Das führte dazu, dass ich Herrn Testingenieur gegenüber vor seinem Abflug gesagt habe, dass ich einen Kollegen nicht im Stich lasse und Ihm zur Verfügung stehen würde.

(Herr XXXX hat sich in Anbetracht des bevorstehenden ersten Serienstarts aus diesem Seminar abgemeldet, Sekretariat und IT [sowie Logistik und Produktion] waren besetzt.

Die zum Teil seit Dezember bestellten Teile und Geräte (auch das Öl) waren nicht im Hause. (Teile sind z.T. bis heute noch nicht da.)

In eine Telefonat mit Ihnen über die Situation am Prüfstand haben Herr Testingenieur und ich festgestellt, dass wir keine Unterstützung haben (Der EK war ja auf dem Seminar)

In der darauffolgenden Woche stellte Herr Manager im Managementmeeting vor den versammelten Führungskräften fest, dass er nicht möchte dass Ihm nochmal gesagt würde, dass wir keine Unterstützung gehabt hätten und beschuldigte mich die Situation falsch darzustellen.

Immerhin seien ja Sekretariat und IT besetzt gewesen.*2

„Ihr müsst früher kommen“

Am Tag vor dem 2TP [2Tagesproduktion] von Automobilkunde haben Herr Testingenieur und ich morgens um 07:00 Uhr angefangen um die letzten Probleme am Prüfstand zu beseitigen.

(die 3 Wochen vorher waren es jeden Tag ca. 10 Stunden)

Abends um 2100 waren wir so weit, alles fertig.

Dieser Erfolg wurde uns gegenüber dann mit folgenden Worten von Herrn Manager kommentiert:

„Morgen kommt der Kunde, da müßt Ihr aber etwas früher kommen“*3

Halle vermessen

Direkt in der Woche vor dem Serienstart wurde – während zeitgleich eine kleine Armada von Kollegen aus Werk 1& Werk 2 im Hause war um den ersten Serienstart sicher zu stellen, Herr XXXX seitens Herrn Manager genötigt seine Arbeiten an der Anlage zu unterbrechen um die Halle zu vermessen, da im Mietvertrag ein Fehler sei. *4

Prüfstand

Der Entwicklungsprüfstand ist zur Serienbegleitenden Prüfung von Bauteilen da. (Qualität & Produktion)

Mit dem Besuch von Herr Testingenieur wurde sofort klar, dass das Bedienen des Prüfstandes einer besonderen Einweisung bedarf.

Dies ist Herrn Manager mehrfach kommuniziert worden.

Bis heute bin ich der Einzige, der den Prüfstand „hochfahren“ kann. (was mit meinen Aufgaben Technische Projektleitung und Projektleitung Serienanlauf [was schon doppelte Areitsbelastung bedeutet] aber gar nichts zu tun hat)

Schlussfolgerung – wenn ich nicht da bin kann das gegenüber dem Kunden gegebene Versprechen „wir prüfen serienbegleitend 2 x pro Schicht“ – nicht eingehalten werden.

Das Hochfahren des Prüfstandes dauert 3-4 Stunden.
Während dieser Zeit kann der Prüfstand nur für max 5-10 Minuten verlassen werden, die ersten 2 Stunden mehr oder weniger gar nicht. *5

Prüfstand Operator

Abgesehen davon, dass nur Herr Testingenieur oder Herr Laobormeister Mitarbeiter als „Einrichter“ einweisen können, gibt es noch den „Operator“, denjenigen der den Prüfstand bedient.

Obwohl auch hier klar war, dass dazu eine Person ausgebildet werden muss (Ich als „Einrichter“ darf das), ist bis heute weder seitens der Qualitätsabteilung oder der Produktionsabteilung zur Verfügung gestellt / zugewiesen worden, der als Operator agieren kann.

Fachliche Voraussetzung – kann Englisch, ansonsten die gleiche Qualifikation wie ein Mitarbeiter in der Serie oder besser.

Obwohl ich das mehrfach gegenüber Herrn Manager angemahnt habe, gibt es niemanden der zusätzlich zu mir da zugewiesen wurde (Es gibt immer andere Prioritäten).

Es soll zwar jemand als Operator eingestellt werden, allerdings – abgesehen davon, dass ich dann jeden Tag den Prüfstand hochfahren müsste, damit die Person arbeiten kann und beschäftigt ist – sind sämtliche Personen, welche in China dafür geeignet wären in „höherwertigen Positionen“ unterwegs *6

Prüfstand Freizeitausgleich

Da wie oben angegeben ich derzeit de Einzige bin der als Einrichter oder Operator agieren kann, habe ich u.a. weil mir zugesichert wurde, dass ich einen sinnvollen Ausgleich bekomme, meinen Urlaub (in der vorletzten Märzwoche) unterbrochen um 1 Tag Pumpen zu prüfen, ohne einen konkreten Ausgleich schon zu haben.

Obwohl ich den Ausgleich erneut angefragt habe, ist da nichts passiert.

In meinen jetzigen 2 Wochen, während die Kinder bei mir zu Besuch sind, habe ich jegliche Aktion am Prüfstand abgesagt. *7

Situation KPM & ZP

Wie mehrfach schriftlich und mündlich kommuniziert, bin ich in der Zwischenzeit seit ca.6 Wochen nicht mehr in der Lage meinen Arbeiten als Projektleiter und Projektleiter Serie nachzukommen, da ich am Prüfstand „festsitze“.

(Die ersten 3,5 Wochen während der Inbetriebnahme Prüfstand [auf max2 Wochen geplant] waren so gerade noch machbar, derzeit liegt alles brach.

Da ich „auf Anordnung“ 2 x die Woche am Prüfstand stehen soll ist da eine Verbesserung nicht in Sicht.

Durch den Kollegen XXXX erfuhr ich, dass Herr Manager gesagt haben soll, dass ich bis August (wenn ein 2te „Einrichter“ da sein soll) nicht mehr zum Kunden fahren soll. *8

Mister Gelb – Quality Manager

Selbst unsere Zulieferern ist bereits aufgefallen, dass es Herrn Gelb an der notwendigen Fähigkeit mangelt und haben uns direkt auf Herrn Gelb angesprochen.

Unabhängig von jeglichen Fehlern (diese hier aufzuführen würde den Rahmen bei weitem sprengen)  wird Herr Gelb von Herrn Manager „gedeckt“. *9

Fehlender Produktionschef

Herr XXXX verläßt das Unternehmen zum 01.07.

Bis heute ist kein geeigneter Nachfolger gefunden.

In Anbetracht der bevorstehenden Aufgaben (1,2,3,4) ist dies superkritisch.

Zusammenfassung (nun meine Meinung)

*1 Ich sehe dieses Verhalten – Das gesamte Managementteam wird 2 Wochen vor dem ersten Serienstart zu einer Veranstaltung zur Verbesserung der Arbeitseffizienz komplett aus der Firma genommen, unabhängig von der Wichtigkeit der Veranstaltung – als unternehmensgefährdend und habe dies genauso Sie kommuniziert.

*2 An dieser Stelle war für mich klar, dass ich mit Herrn Manager keine weitere Kommunikation sinnvoll betreiben kann.

Wenn er die Leute zu einem Seminar wegsendet und man nun feststellt, dass Keiner da ist und er nun meint dass man das nicht kommunizieren darf und mich gleichzeitig beschuldigt Informationen falsch weiter zu geben, erübrigt sich jeglicher Versuch der Kommunikation.

An dieser Stelle im Managementmeeting waren die Kollegen XXXX und Vertriebler kurz davor „aus der Hose zu springen“.

Kurz danach hat Herr Manager dann noch weiter Öl ins Feuer gegossen, als er wollte dass die Produktion und der Vertrieb Qualitätsaufgaben übernehmen.

*3 (Fast Kommentarlos)

Wenn Kollegen sich ins Zeug legen um etwas „go right“ zu machen und es auch mit besonderem Einsatz hinbekommen, geht man so einfach nicht mit Kollegen um.

(Fast) Keiner der Kollegen hat hier mangelnden Einsatz gezeigt.
Den Spruch als solches entbehrt jeder Art von Feinfühligkeit.

*4 Prioritätenliste … Kommentarlos

*5 Sicherlich ist vor der Installation des Prüfstandes der Aufwand unterschätzt worden.

Spätestens seit Herr Testingenieur im Hause war, ist die Situation jedoch bekannt und hätte gelöst werden können, wenn man denn auf die Mails und auch auf die persönliche Kommunikation reagiert hätte.

*6 Siehe Kommentar 5. Hier habe ich mehrfach angemahnt einen Operator (aus den existierenden Mitarbeitern) ausbilden zu dürfen. Dies ist verweigert worden.

*7 Während ich grundsätzlich gar kein Thema damit habe Einsatz für die Firma zu zeigen (Mein Stundenkonto ist bereits weit außerhalb des üblichen Rahmens bei ca. 200 Stunden über Soll) ist mir unter solchen Bedingungen eine Unterstützung zuwider.

*8 Bereits jetzt „brennt es“ an allen Ecken und Enden.

Die Problematiken der Zukunft – Serienstart 1, sowie 2 x R&R durch Kuinde2 – werden noch gar nicht wahrgenommen, obwohl dies bereits durch mich kommuniziert wurde.

Da ich derjenige bin der als xxx yyy dann letztendlich immer mit dem Kunden kommunizieren muss und auch die potentiellen Fehler auffangen darf ist die Situation schlichtweg unmöglich.

*9 Hier wird gegen die Einwendungen der Kollegen XXXX, YYYY, ZZZ und mir an einem Mitarbeiter festgehalten der meiner Meinung nach einfach ein Vollpfosten  ist, anders kann ich es nicht ausdrücken und selbst das ist eine Schmeichelei!
(intern hat Herr Gelb den Spitznamen „Mr Dont Know“)

Abgesehen davon dass er seine Arbeit nicht macht, ist es so, dass die Kollegen nicht nur die Probleme lösen dürfen welche anliegen, sondern auch noch die Fehler des Herrn Gelb.

Schlussbemerkung

In meinen 30 Jahren Berufserfahrung habe ich es nur ganz selten erlebt, dass jemand in der Führungsriege als Führungskraft so wenig geeignet ist oder Ahnung vom Setzen von Prioritäten hat wie Herr Manager.

Ich weiß, dass ich wahrscheinlich wieder einmal als Überbringer von „schlechten Nachrichten“ mir nicht unbedingt „Lorbeeren“ einheimse, allerdings ist die Situation als solche nicht erträglich.

Ich weiß, „dass man das Kind schaukeln kann“, (fast alle) Mitarbeiter sind bereit einen besonderen Einsatz zu zeigen.

Diese Bereitschaft  wird jedoch systematisch durch Herr Manager unterminiert.

Wenn keine radikale Änderung passiert sehe ich die Firma hier in Standort auf ein Desaster zusteuern.

„Ausbaden“ dürfen es dann die „Leute an der Front“

Ich bitte Sie hier zu intervenieren und weise nochmals darauf hin – siehe „Managementgruppe“ – dass selbst eine berechtigte Kritik von Herrn Manager nicht angenommen wird.

 

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